l Miro | Mobile Hundeschule – Martina Rzepka

Miro

Hallo zusammen!

Ich bin „Miro von den Mäusejägern“, ein Foxterriermischlingsrüde, Miro-1kastriert, im besten Alter von inzwischen 5 ½ Jahren.

Mit 4 Jahren kam ich zu meinem Frauchen und meinem Herrchen – meinen inzwischen 5. Besitzern! Vorher war ich bereits durch zahlreiche Hände gereicht worden und nach 4 Vorbesitzern landete ich letztendlich im Tierheim. „Zu anstrengend“ – das hörte ich sehr oft über mich sagen und dass man für mich „zu wenig Zeit“ hätte.

Ich bin ein absolutes Energiebündel und für jeden Spaß zu haben. Ich lerne sehr gern und schnell. Ich bin sehr aufgeschlossen, mag alle Menschen, egal ob zu Fuß, auf dem Rad oder im Kinderwagen. Ich möchte überall dabei sein und am liebsten immer ganz genau wissen, was mein Frauchen gerade macht. Dabei bin ich oft allerdings sehr aufgeregt und kann meine Beinchen kaum ruhig halten.

Im ersten Jahr hatte mein Frauchen sehr viele Probleme mit mir: ich jage und mäusele einfach leidenschaftlich gern, bin ja auch ein Terrier! Sobald ich eine Spur oder etwas Interessantes in die Nase oder ins Blickfeld bekam, dann konnte ich mich nicht mehr bremsen und vergaß die Welt um mich herum. Ich stellte mich dann einfach taub und ließ mich auch nicht mehr abrufen. Dabei war ich auch schon mal einige Stunden alleine unterwegs.

Super spannend fand ich auch andere Hunde (egal ob frei, an der Leine oder in vorbeifahrenden Autos). War ich bei der Begegnung von Hunden oder Wild an der Leine, dann wurde ich schnell aggressiv und pöbelte herum, wenn ich nicht hin durfte. Wenn bellen, quietschen und rumhüpfen nicht half, dann schnappte ich in manchen  Fällen auch mal um mich.
Wenn ich ohne Leine war, dann war ich bei Wildkontakt oder anderen Hunden natürlich sofort weg! Hundebegegnungen liefen meist  ohne Probleme ab, wenn der andere Hund größer war als ich und/oder ein gut ausgeprägtes Selbstbewusstsein zeigte. Da hab ich dann großen Respekt und mache lieber eine Bogen. Sobald ich aber merkte, dass ich Oberwasser hatte, dann musste ich das natürlich ausnutzen! Ich konnte ganz schön zum Rüpel werden und wenn die anderen Hunde dann vor mir davon rannten, dann war zu meiner großen Freude die Hetzjagd eröffnet. Dabei war es für mich nur sehr schwer bis fast unmöglich, ein Ende zu finden und mein Frauchen musste mich oft mühsam einfangen oder von anderen Hunden wegzerren. Darüber habe ich mich natürlich lauthals beschwert und oft auch versucht, durch aggressives Verhalten und Schnappen wieder frei zu kommen.

Meine Reizschwelle war kurz gesagt sehr, sehr niedrig und die Fähigkeit, Frust zu tolerieren, hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht gelernt. Ich war sehr schnell überreizt und überstimuliert und reagierte dann meist unkontrolliert.

Aufgrund des Jagdproblems und der unsicheren Abrufbarkeit, machte mein Frauchen mit mir lange konsequentes Schleppleinentraining. An anderen Hunden wurde ich irgendwie mit Futter und Leckerlies vorbeigelotst. Da ich sehr verfressen bin, klappte die Konditionierung auf Futter zwar gut und ich ließ mich dadurch auch oft „bestechen“, aber sobald mir etwas anderes spannender erschien, nützte auch das beste Leckerlie nichts mehr. Jegliche Freiheiten, die man mir zugestand (streckenweise Abnehmen der Schleppleine, Schleifenlassen der Schleppleine), wurden von mir natürlich sofort ausgenutzt. Sobald die Leine weg war, war auch ich weg.

Deshalb beschloss mein Frauchen, mich gar nicht mehr von der Leine zu lassen, was meinen Freiheits- und Jagddrang allerdings nur noch steigerte. Was man nicht haben kann, möchte man ja bekanntlich erst recht!

Der Leidensdruck für mein Frauchen war irgendwann so groß, dass sie beschloss, sich professionelle Hilfe zu holen.

Über Empfehlungen lernten wir so Martina kennen.

Mein Frauchen und ich waren sofort von ihrer ruhigen und geduldigen, aber trotzdem sehr bestimmten und konsequenten Art begeistert. Sie hat es geschafft, mein anfangs sehr verzweifeltes Frauchen wieder zu motivieren und uns neue Hoffnung zu geben.

Und seitdem wir zusammen trainieren, hat sich vieles verändert.

Mein Stundenplan beinhaltete vor allem den neuen Aufbau eines Abrufkommandos an der Schleppleine, die positive Konditionierung anderer Hunde mit viel Futter und die konsequente Unterbindung und Korrektur von unerwünschtem Verhalten. Außerdem übten wir, dass ich in hohen Reizlagen nicht mehr so schnell die Selbstbeherrschung verliere und dass ich besser mit meiner Frustration umgehen kann.

Miro-2Bereits nach relativ kurzer Zeit durfte ich wieder die meiste Zeit ohne Leine laufen, Spuren suchen, nach Mäusen buddeln und durch die Büsche flitzen. Ich hatte ja gelernt, auf Abruf zu meinem Frauchen zu kommen und deshalb wurden mir wieder sehr viele Freiheiten gewährt. Mein aggressives Verhalten und übertriebenes Pöbeln bei anderen Hunden ist auch schon viel besser geworden. Natürlich noch nicht bei allen, aber schon bei vielen Hunden drehe ich mich schon automatisch nach meinem Frauchen um. Ich weiß, dass es Futter und Leckerlies gibt und deshalb sind andere Hunde gar nicht mehr sooo spannend für mich.

Natürlich kann man (noch) nicht sagen, dass aus einem Problemhund ein Hund ohne Probleme wurde. Eine Veränderung ist immer ein Prozess, der je nach Grundproblem eine gewisse Zeit und unterschiedliche Ansätze benötigt.

Aber durch das Training mit Martina kommen wir unseren Zielen Schritt für Schritt näher.

Dafür sind wir ihr über alles dankbar!